Anlage

Werners Wald- und Wiesen-Straßenbahn

eine Erinnerung an fast vergessene Überlandstraßenbahnen und Kleinbahnen

Die Anlage und ihre Entstehung

Die Anlage wurde im Jahre 2001 begonnen und ständig erweitert. An dieser Stelle möchte ich Euch gleich die Illusion rauben, dass so eine Anlage in einer Woche entstehen kann. Sie gibt die typische Situation eines Überlandstraßenbahn-Netzes wieder, wie es irgendwo in Deutschland bis in die 60er Jahre existiert haben könnte. Typische Beispiele sind die Netze von Wuppertal, Aachen, Hannover (Normalspur!) und der Vestischen Straßenbahn. In Ostdeutschland gibt es heute noch einige kleinere Überlandbetriebe. Einige Überlandbahnen verkehrten überwiegend auf eigenem Gleiskörper, denn sie waren ursprünglich als Eisenbahn konzipiert. Hierzu zählten die beiden übrigens sehr ähnlichen Strecken Pforzheim - Ittersbach und Hagen - Breckerfeld. Da ich auf meiner Anlage teilweise ähnliche Situationen darstellte, kam mir sogleich die Idee, die dargestellte zentrale Stadt "Pforzhagen" zu nennen.

Auch in anderen europäischen Ländern gab es solche Bahnen. In Belgien existierte sogar eine staatliche Überlandbahn-Gesellschaft, die als SNCV/NMVB ein riesiges "Vizinalbahn"-Netz betrieb. In Italien gab es zumindest im Raum Rom ausgedehnte Überlandnetze. Eine fast 100 km lange 950-mm-Strecke verkehrte bis in die 80er-Jahre noch von Rom über Fiuggi nach Alatri - übrigens auch eine Vizinalbahn nach belgischem Vorbild. Aus diesem Grunde habe ich in meine Anlage auch einen "belgischen" und einen "italienischen" Teil eingebaut, wobei ich mich hauptsächlich auf die Herkunft entsprechender Streckenszenerien beziehe und weniger auf landestypische Bauweisen. Und, liebe Österreicher und Schweizer, bitte nicht meckern, dass es für Euch keinen Platz mehr gab. Zur Wiedergutmachung bemerke ich, dass es auch dort reizvolle Überlandbetriebe gab und immer noch gibt - beispielsweise die Iglser Bahn oder die Stubaitalbahn in Innsbruck.

Die meisten Ortsnamen auf der Anlage sollen an Dörfer und Städte erinnern, durch die einst solche Bahnen fuhren. Es sind hier tatsächlich einige authentische Szenarien nachgebildet, teilweise reichte es mir aber auch aus, wenn ich eine Situation vorfand nach dem Motto: "Das sieht ja so ähnlich aus wie in ..." Manchmal brauchte ich auch einfach nur einen Ortsnamen. Also bitte nicht meckern, wenn Ilten und Bultia in Wirklichkeit nie einen Bahnhof hatten und wohl auch nie gehabt hätten. Die Strecke von Nalinnes nach Bultia war in Wirklichkeit auch nie elektrifiziert. Dafür hatte aber Fiuggi ein stattliches Bahnhofsgebäude und nicht eine "Bretterbude" wie auf der Anlage. Auch in Cave gab es einen Bahnhof. Die Reihenfolge der durchfahrenen Orte ist auch nicht in jedem Fall authentisch.

Ich habe versucht, die Szenen einigermaßen glaubwürdig zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Hierbei musste trotz des vergleichsweise riesigen Platzangebotes einer virtuellen Modellbahn immer noch hier und da komprimiert werden. Von Anfang an ideal war das Thema Straßenbahn, weil man ein dichtes Gleisnetz aufbauen kann, ohne dass es unglaubwürdig wirkt. Was nicht heißt, dass nicht auch noch für andere Dinge Platz gewesen wäre: Es existieren auch zwei Eisenbahnstrecken und mehrere Industriebahnen mit großzügigen Streckenführungen sowie ein dichtes Straßennetz mit beginnendem Individualverkehr und Buslinien.

Apropos glaubwürdig und authentisch: Wen es stört, dass ländliche und städtische Abschnitte abrupt wechseln und Bahnen plötzlich auf eigenem Gleiskörper verschwinden oder sich durch enge Gassen oder über steile und holprige Straßen quälen: Genau das ist authentisch und macht den Reiz einer Überlandstraßenbahn aus, wie sie z.B. im belgischen Hennegau noch bis 1993 verkehrte. Im gewissen Sinne soll mit dieser Anlage auch an diese einzigartigen und heute fast vergessenen Bahnen erinnert werden.

Mit dem Erscheinen von Detlev Schmidts "Anlagen-Verbinder" gab es dann plötzlich die Möglichkeit, über den bisherigen Anlagenrand hinauszubauen. Hierbei half mir auch der Terrain-Editor - nicht nur riesige Flächen mit Landschaft zu füllen, sondern auch ganz neue visuelle Eindrücke zu gewinnen. Die jetzige Fläche beträgt praktisch zwei Anlagen-Grundplatten, also 3,6 x 7,2 Vorbild-Kilometer.

Dann kam ViewEEEC. Erstmals hatte ich die Möglichkeit, Strecken und Fahrzeuge mit korrekter Spurweite zu bauen. Da Kleinbahnen überwiegend auf Meterspur verkehrten, beschloss, ich, die vorhandenen Linien Stück für Stück umzuspuren. Ein normalspuriges Restnetz bleibt jedoch weiterhin bestehen. Interessant war auch die Möglichkeit, Rillenschienen zu verlegen.

Der absolute Durchbruch kam dann mit Detlevs Automatik-Kontakten und der daraus resultierenden Signalschaltung. Jetzt war es erstmals möglich, mehrere Straßenbahnlinien vollautomatisch verkehren zu lassen und selbst eingleisige Strecken entsprechend abzusichern. Bahnen konnten nun auch an den Haltestellen anhalten und an den Streckenenden wenden.

Es wurde noch schöner: Inzwischen konnte man auch mit ViewEEEC Gebäude im 3-D-Modus setzen, und dies mit einer Präzision, die in EEEC nicht möglich war. Auch das Höhen-Raten entfällt jetzt, so dass es einfacher ist, Häuser und Bäume in Berglandschaften zu integrieren.

So eine Anlage wird aber nie fertig, und deshalb bitte nicht reklamieren, wenn:

Technisch ist noch zu bemerken, dass die Anlage auf ViewEEEC hin optimiert ist. Allein der dichte Betrieb wäre wegen fehlender Signalautomatik in EEEC nicht machbar, und es sieht auch allein schon wegen der maßstäblich richtigen und unterschiedlichen Spurweiten schöner aus. Leider ist die Kompatibilität auch nicht mehr ganz gewährleistet. Das fängt schon beim Laden der Anlage in EEEC an, wo auf ein fehlendes Busmodell hingewiesen wird, welches in ViewEEEC aber enthalten ist. Auch die Oberleitungsmasten stehen manchmal anders. Da ich einige Vierschienengleise verlegt habe, wo sich Normal- und Meterspur treffen, ergibt sich im alten EEEC der Effekt, dass über einigen Streckenabschnitten noch ein "Wasserweg" liegt und man hier und da Weichenhebel vermissen wird. Aber auch in ViewEEEC wird das an einigen Stellen der Fall sein, da hier so genannte Leitspuren in Form von "Wasserwegen" eingebaut wurden. Denn anfangs war dies die einzige Möglichkeit, verschiedene Linien zu vereinen und wieder zu trennen. Also nicht ärgern, wenn bestimmte Fahrzeuge einfach nicht an einer Weiche abzweigen wollen bzw. dort erst gar keine Stellmöglichkeit ist.

Den Nordteil der Anlage wird man im alten EEEC nur erreichen können, wenn man die Kamera auf ein Rollmaterial positioniert, da das Planfenster ja nur auf die Grundplattengröße bzw. bei Vergrößerung noch auf einige Randbereiche ausgerichtet ist. Das ist in ViewEEC alles viel besser, denn dort gibt es eine Echtzeit-Kameraführung. Wer allerdings auf (schlechte) kinetische Fahreigenschaften Wert legt, muss vorläufig noch auf EEEC zurückgreifen.

Die Dateigröße ist recht üppig, und es befinden sich sehr viele Objekte auf der Anlage. Hieraus resultieren unter ViewEEEC auf langsamen Rechnern sehr lange Ladezeiten und eine stark eingeschränkte Performance. Zur Lösung des ersten Problems: Erst mal in Ruhe 'ne Tasse Kaffee trinken. Zur Lösung des zweiten Problems: In der  ViewEEEC.ini den Wert für K2 auf 150 reduzieren. Dadurch werden zwar weniger Hintergrundobjekte gezeichnet, aber die Framerate ist noch einigermaßen erträglich. Auf schnellen Rechnern ist das Ganze ziemlich unproblematisch. Und bei Benutzung des alten EEEC sowieso.

Es sind sehr viele Modelle erforderlich, und vielleicht habt Ihr längst nicht alle. Vor dem erstmaligen Start der Anlage empfehle ich daher folgende Vorgehensweise:

  1. Startup-Tool StartEEEC.exe bei Detlev Schmidt herunterladen
  2. Anlage mit StartEEEC.exe laden und eine Fehlliste erstellen. Diese erscheint als Fehlliste.txt im Anlagen-Verzeichnis.
  3. Fehlliste öffnen und nach fehlenden Modellen im Katalog suchen
  4. Durch Klick auf den eingeklammerten Bereich im Katalog öffnet sich eine Kürzeltabelle
  5. Auf die entsprechenden Namen der Konstrukteure klicken und auf deren Websites die Modelle laden

Einige schwer zu beschaffende Modelle liegen der Anlage bei. Wer darüber hinaus noch freie Modelle benötigt, die nicht mehr im Download erhältlich sind, möge bitte eine Mail an Winfried Weiss oder mich schicken.

Installation und Start der Anlage

  1. Ins Verzeichnis Software Untergrund\Parallels wechseln.
  2. Textur Tex256_256f.bmp in Tex256_256f_alt.bmp umbenennen oder Sicherheitskopie anfertigen und das Verzeichnis Parallels wieder verlassen.
  3. Alle Verzeichnisse aus dem Archiv mitsamt Dateien ins Verzeichnis Software Untergrund auspacken. Sind bestimmte Komponenten bereits vorhanden, können diese jetzt normalerweise überschrieben werden, sofern diese Dateien älter sind als die im Archiv oder denen im Archiv entsprechen. Sonst bitte zunächst Sicherheitskopien erstellen. Falls eine ältere Version von Ueberland.anl noch gerettet werden soll, bitte ebenfalls Sicherheitskopie erstellen oder umbenennen.
  4. Sofern noch nicht vorhanden, aktuelle Version des Startup-Tools StartEEEC.exe bei Detlev Schmidt herunterladen.
  5. Im Verzeichnis Software untergrund sollte sich nun das Verzeichnis Terrain mit den Verzeichnissen nord und Mitte befinden. Das Verzeichnis nord öffnen und nord.danl auf StartEEEC.exe ziehen (darf noch nicht gestartet sein). Dann Button Gen. Terrain anklicken. Im Verzeichnis Modelle wird auf diese Weise ein Verzeichnis nord angelegt, welches nun die Geländekacheln enthält. (Das funktioniert nur einmal - sind sie bereits vorhanden, können sie nicht mehr neu generiert werden, ohne vorher das Verzeichnis samt Kacheln löschen zu müssen.)
  6. Noch einmal StartEEEC.exe schließen und mit Mitte.danl aus dem Verzeichnis Mitte analog verfahren.
  7. Anlage mit EEEC oder ViewEEEC (Version ab 0.6a, ebenfalls bei Detlev Schmidt erhältlich) öffnen.

Ansonsten wünsche ich Euch noch viel Spaß mit der Anlage!Download


Hier einige Bilder aus meiner Anlage, erstellt in ViewEEEC (zur Vergrößerung draufklicken):